Am 28.01. fand am Rathaus eine Veranstaltung zu Thema „Rangsdorf bleibt bunt“ statt. Zahlreiche Bürger und Nachbarn haben sich am Sonntag gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie vor dem Rathaus zusammengefunden. In eindringlichen Reden der unterstützen Parteien und Organisationen wurden die Parallelen mit der Weimarer Republik gezogen, die nicht an ihren Feinden, sondern an der Schwäche ihrer Unterstützer zugrunde gegangen ist. Heute wissen wir es besser: „Nie wieder ist jetzt“. Ein Plakat mit dem Schriftzug „Jetzt können wir erkennen, was unsere Großeltern falsch gemacht haben“ fasst die Stimmung gut zusammen.

Andreas Muschinsky hat seine Rede mit einem Zitat von Martin Niemöller (1892–1984) begonnen. „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“ Eine lebendige wehrhafte Demokratie lebt nicht nur von der Wählerstimme. Sie lebt, weil es Menschen gibt, die sich auf unterschiedlichen Ebenen für diese Demokratie einsetzen. Demokratie ist nicht selbstverständlich Sie muss immer wieder verteidigt und gestützt werden.

Wir unterstützen den Aufruf zu mehr politischem gesellschaftlichen Engagement. Gemeinsam müssen wir Lösungen für unser Rangsdorf und für unsere Region finden. Auch eine Proteststimme ist eine gültige Stimme für eine rechte Politik, die unsere Demokratie unterlaufen möchte. Eine rechte Politik wird durch die „Remigration“ unsere Wirtschaft zum Erliegen bringen und eine Investitionsflucht nach sich ziehen. Damit wird diese Entwicklung zu tiefen gesellschaftlichen Verwerfungen führen, weil das ganze Finanzierungssystem für Renten, Gesundheit und Sozialleistungen nicht mehr haltbar ist. Flankiert von einem EU-Austritt steht Deutschland am Ende isoliert, ohne Perspektive und Schutz einer Gemeinschaft da. Für die Europawahlen am 9.6.2024 sind alle Kräfte, sowie Unterstützer gefordert, um zu zeigen, dass unsere wehrhafte Demokratie lebt. Wenn sich Menschen aus einer sonst zumeist stillen Mehrheit am Sonntag demonstrierend nicht nur in Rangsdorf zusammenfinden ist das ein gutes Zeichen!